Mit dem Projekt „NS-Zwangsarbeit im RAW Warschauer Straße“ (Arbeitstitel) soll diese Arbeit fortgesetzt werden. Darüber hinaus soll gemeinsam darüber nachgedacht werden, wie die Erinnerung an die NS-Zwangsarbeit auf dem heutigen RAW-Gelände langfristig tragfähig aussehen könnte und welche weiteren Erinnerungsformate mit unterschiedlichen Partnern umgesetzt werden könnten. Die fortlaufende Aktualisierung der Informationstafel und eine Übersetzung ins Englische ist vorgesehen.

Die Recherchen von Drop In e.V. ergaben, dass zwischen 1942 und 1945 etwa 2.500 Menschen bei der Reichsbahn im RAW Warschauer Straße als Zwangsarbeiter:innen eingesetzt waren. Diese Menschen waren größtenteils aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten der Sowjetunion verschleppt worden. Die im RAW tätigen Zwangsarbeiter:innen waren in Barackenlagern in Groß-Ziethen, Grunewald und Kaulsdorf untergebracht. Der Großteil der männlichen Insassen des Lagers in der Kaulsdorfer Straße 90 arbeitete vermutlich für das RAW.
Die Zwangsarbeiter:innen wurden täglich in Sonderzügen der S-Bahn auf das Gelände des RAW gebracht. Seit 2013 informiert eine Open-Air-Ausstellung des Bezirksmuseums Marzahn-Hellersdorf am Wuhlewanderweg in Höhe der Bismarcksfelder Straße über den dortigen Lagerstandort.
Die Zwangsarbeiter:innen wurden nicht annähernd angemessen für die schwere körperliche Arbeit in 12-Stundenschichten versorgt. Nicht nur die Arbeitskleidung, auch die Verpflegung war mangelhaft.
Presse:
Taz: Erinnern am Partystandort 15.12.2022
Neues Deutschland: Zwangsarbeiter bei der Reichsbahn 19.12.2022

